„Frauen an die Macht – 100 Jahre Frauenwahlrecht“

Am 14. Oktober 2018 sind Bezirks- und Landtagswahlen in Bayern. Dass dabei Frauen in Deutschland sowohl ihre bevorzugten Kandidat*innen wählen als auch selber kandidieren können, dürfte für die meisten eine Selbstverständlichkeit sein. An der Wahlurne ist dann schnell vergessen, dass erst seit 1918 – und damit seit 100 Jahren – das gleiche Wahlrecht für Männer und Frauen im Grundgesetz verankert ist.

Darauf aufmerksam machte am Samstagabend die Veranstaltung „Frauen an die Macht – 100 Jahre Frauen Wahlrecht“ im Mehrgenerationenhaus in Königsbrunn und die damit verbundene Ausstellung über die vier Vorkämpferinnen unseres Grundgesetzes.

In den Gesprächen mit der dritten Bürgermeisterin von Königsbrunn Ursula Jung, unserer Kandidatin für den Bezirkstag Annemarie Probst und unserem Landtagskandidaten Maximilian Deisenhofer zeigte sich, dass sich in den letzten einhundert Jahren viel bezüglich der Gleichstellung von Männern und Frauen getan hat. Errungenschaften wie das aktive und passive Wahlrecht für Frauen, die Strafbarkeit bei Vergewaltigungen in der Ehe, sowie die Beschäftigung von Frauen ohne die Zustimmung des Mannes, haben dafür gesorgt, dass sich die Gesellschaft durch die Einflussnahme der Frauen verändert hat und durch die Gleichheit und den fairen Umgang besser funktioniert.

Jedoch geraten diese Errungenschaften gerade in der heutigen Zeit auch immer wieder in Gefahr und müssen verteidigt werden. Genau dafür setzt sich Terry Reintke, unser Ehrengast des Abends ein: Die Abgeordnete des Europäischen Parlaments engagiert sich seit Jahren intensiv für die Rechte von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter und war im Rahmen der #metoo-Kampagne gegen sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt aktiv. Leider musste sie für Deutschland eine ernüchternde Bilanz ziehen: Bei der Gleichstellung von Männern und Frauen im europäischen Vergleich schneidet Deutschland nur mittelmäßig ab. Weit abgeschlagen von den skandinavischen Ländern, die bezüglich der Gleichstellung die Vorreiter in Europa sind. Vor allem der Anteil der Frauen in Führungspositionen und Vorständen ist hier weitaus größer als bei uns.

Wie es in Zukunft mit den Rechten von Frauen in Europa weitergehe, hänge auch maßgeblich von dem Ausgang der Wahl des Europäischen Parlaments im kommenden Jahr ab, da gerade dort auch Parteien sitzen, die sich offen gegen eine Gleichstellung aussprechen. Vereinzelt wird sogar die Forderung laut, Frauen dürften gar kein Wahlrecht besitzen!

Daher gilt es auch 2019 eine Mehrheit dieser Parteien im Europäischen Parlament zu verhindern, denn bei den GRÜNEN lautet das Ziel: „Die Hälfte der Macht den Frauen“!