Grüne kritisieren Rodung des Auwaldes bei Bobingen

Ohne Ankündigung beginnen die Rodungsarbeiten an einem Teilstück des Wehringer Auwaldes. Zwar befindet sich das Waldstück auf der Flur der Gemeinde Wehringen, doch sind die meisten direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner aus Bobingen. Unter diesen hatte sich auch der größte Widerstand gegen das Projekt mobilisiert: Seit vielen Monaten ist das Rodungs-Projekt der Gemeinde Wehringen umstritten.

„Wieder einmal werden wirtschaftliche Interessen denen des Natur- und Klimaschutzes gegenübergestellt und priorisiert. Das Wehringer Vorhaben ist vor dem Hintergrund des Artensterbens, des Verlusts an Biodiversität und dem spürbaren Klimawandel nicht nachvollziehbar, aus der Zeit gefallen,“ kommentiert Felix Senner, Sprecher des Grünen Kreisverbandes im Landkreis Augsburg und Kreisrat das Geschehen. „Ich finde es zudem äußerst unglücklich, dass nun plötzlich mit dem Roden begonnen wird, ohne dass Anwohner, Naturschützer und Kritiker des Projekts vorher nochmal einbezogen worden sind.“ Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort hätte man zum Beispiel ins Rathaus einladen können, über die Bodenuntersuchungsergebnisse informieren und ihnen so die Umsetzung des Projektes erklären können. Diese Chance für Transparenz und Bürgerbeteiligung habe die Gemeinde leider verstreichen lassen. Seit vielen Monaten stehe zudem ein „Runder Tisch“ im Raum. Diesem habe man nun durch den Beginn der Rodung faktisch eine Absage erteilt.

Der Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer kritisiert in diesem Zusammenhang vor allem den hohen Flächenverbrauch des Freistaates. „Bayern verbraucht trotz gegenteiliger Versprechungen der CSU weiterhin mehr als 10 Hektar Fläche pro Tag. Wir Grüne fordern in Bayern eine verbindliche Obergrenze von 5 Hektar, damit wir auch in Zukunft in Bayern genügend Platz für Landwirtschaft, Naherholung und Naturschutz haben.“