Umwelt-, Natur- und Artenschutzpolitik – für einen nachhaltigen und ökologischen Landkreis

Wir GRÜNE stehen für saubere Luft, sauberes Wasser und eine intakte Natur. Für den Erhalt der Natur, der Wälder, des Grüns in unserem Landkreis und seines Artenreichtums. Für gesunde Lebensmittel, ein intaktes Klima und hohe Lebensqualität. Und zwar für alle, überall in unserem Landkreis.

Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt. Die Verantwortung für uns Menschen und für unsere natürlichen Lebensgrundlagen jetzt und in Zukunft treibt uns an. Entschieden treten wir deshalb Klimaerhitzung, Schadstoffen in der Umwelt, Artenschwund und Landschaftszerstörung entgegen. Und zwar hier und heute. Unser Landkreis ist reich an vielfältigen und naturnahen Landschaften, an Tier- und Pflanzenarten. Aber diese sind bedroht, durch Flächenverbrauch, zunehmenden Verkehr oder wachsenden Gifteinsatz.

Wir alle brauchen es zum Leben: Wasser. Deshalb hat sauberes Wasser für uns höchste Priorität: rückstandsfreies Trinkwasser, unbelastetes Grundwasser, plastikfreie Flüsse als Lebensraum für Mensch und Natur. Es ist unsere Verantwortung, sauberes Wasser für künftige Generationen, Tiere und Pflanzen zu bewahren – und zwar ohne Düngemittel, Hormonen und Antibiotikarückständen, Giftstoffen und multiresistenten Keimen.

Mittlerweile ist (fast) allen klar, dass wir den Artenreichtum zum Leben brauchen. In der Natur hängt alles mit allem zusammen: Bienen und andere Insekten bestäuben Pflanzen, Insekten halten Biotope am Leben und zahlreiche Pflanzen sind auf Tiere angewiesen. Kurz: Zu einer intakten Natur gehört Artenreichtum.

Mit dem historischen Erfolg des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ ist ein Bündel an Maßnahmen für mehr Artenschutz in Bayern auf den Weg gebracht. Wir werden gemeinsam mit unseren Landtagskolleg*innen darauf achten, dass diese Maßnahmen auch tatsächlich zeitnah umgesetzt werden. Wir GRÜNE wollen die Artenvielfalt allerorts im Landkreis erhalten. Wir wollen den Flächenverbrauch begrenzen, die Lebensräume von lokalen Tier- und Pflanzenarten schützen und dazu Natur- und Landschaftsschutzgebiete weiterentwickeln und Biotope besser vernetzen.

GRÜNER Umwelt-, Natur- und Artenschutzpolitik im Landkreis heißt für uns deshalb:

  • Grünflächen und Bäume sind wichtige Lebens–und Erholungsräume, Bäume liefern Sauerstoff, spenden Schatten, binden CO2 und verbessern das Mikroklima. Es gilt, alte Bäume zu erhalten und neue zu pflanzen.
  • Wir wollen einen pestizidfreien Landkreis. Auf den Flächen des Landkreises sollen keine Pestizide eingesetzt werden dürfen. Dies gilt auch für neu verpachtete landwirtschaftliche Flächen des Landkreises.
  • Eine naturnahe Bewirtschaftung der Wälder und unbelastete Gewässer sind die Voraussetzungen, um Menschen, Pflanzen und Tieren eine gute Lebensgrundlage zu geben. Wir wollen mehr Lebensraum für Insekten, Bienen, Schmetterlinge und Vögel schaffen mit Blühwiesen und artenreichen Wegrändern statt abrasierter Grasstreifen.
  • Wir wollen den als Bannwald geschützten Lohwald bei Meitingen erhalten.
  • Wir setzen uns für eine ökologische Landwirtschaft ein und arbeiten dazu partnerschaftlich mit den Landwirt*innen zusammen.
  • Wir wollen einen runden Tisch mit Naturschutzverbände, Landwirt*innen und Bürger*innen etablieren, der gemeinsam Maßnahmepakete für konkrete Verbesserungen und entsprechende Umsetzungsstrategien entwirft.
  • In Einrichtungen des Landkreises und im Beschaffungswesen des Landratsamtes soll zukünftig beim Einkauf auf regional, bio und fair erzeugte Produkte geachtet werden.
  • Wir wollen die Regionalvermarktung von regionalen Lebensmitteln stärken.
  • Wir setzen uns für gutes Essen, möglichst biologisch, regional und fair und gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in den Einrichtungen des Landkreises ein. Wir wollen, dass der Landkreis (und seine Kommunen) hier mit gutem Beispiel vorangeht. Die Chancen als “Ökomodellregion” müssen genutzt werden.
  • Der Flächenverbrauch im Landkreis muss stark begrenzt werden. Wir wollen die Grünflächen in unserer Heimat erhalten. Dies gilt insbesondere für den Straßenbau und die Anlage von Autoparkplätzen. Wir legen Wert darauf, dass gerade beim Neubau von Industrie und Gewerbe mehrstöckig gebaut wird – in die Höhe und in die Tiefe, damit nicht noch mehr von unseren wertvollen Grünflächen zu gebaut wird.
  • Wir brauchen mehr Gewässerschutz auch auf kommunaler Ebene und die ökologische Aufwertung unserer Gewässer. Nach den Starkregenereignissen in den vergangenen Jahren brauchen wir in unserem Landkreis ein umfassendes Hochwasserschutzkonzept.
  • Wasser, das Lebensmittel Nummer 1, muss sauber, bezahlbar und in öffentlicher Hand bleiben. Wir müssen weiter in die Modernisierung unserer Kläranlagen investieren, um den Eintrag von Mikroschadstoffen, Arzneimitteln oder multiresistenten Keimen zu senken.
  • Lichtverschmutzung kann das gesamte ökologische System aus dem Gleichgewicht bringen. Für Insekten werden Straßenlaternen oft zur tödlichen Falle. Deshalb wollen wir, dass in Zukunft Kreisstraßen (und die GRÜNEN in unseren Städten und Gemeinden) die gemeindlichen Straßen- und Wegebeleuchtungen zügig auf LED warmweiß-Licht umstellen, dem Leuchtmittel mit der geringsten Anziehungskraft für Insekten.

Problem Plastik – Abfallverwertung

Etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll landen jährlich in der Umwelt und vor allem in den Weltmeeren. Die Größe des „Müllstrudels“ im Pazifik betrug lt. Plastikatlas 2019 357 386 km², das ist 4,5 mal die Fläche von Deutschland. Dieser Kunststoff zerfällt in Mikroplastik und gelangt so in die Nahrungskette. Bereits 90 Prozent der Menschen haben Plastikbestandteile im Blut. Trotz dieser Zahlen wird noch immer sehr sorglos mit Kunststoff und Verpackungen umgegangen. Wir brauchen Strategien zur Plastikvermeidung.

Unsere Ziele sind deshalb:

  • Wir wollen einfache Modelle der Mülltrennung – wie etwa die Wertstofftonne.
  • Wir wollen die Initiativen zur Plastikvermeidung fördern und unterstützen.
  • Wir wollen, dass der Landkreis in seinem Zuständigkeitsbereich Plastik vermeidet bzw. die Verwendung reduziert.
  • Wir wollen wirtschaftliche Anreize zur Müllreduktion setzen. In der Produktion soll gezielt auf Wiederverwendung und Kreislaufwirtschaft angesetzt werden. Hierzu wollen wir Unternehmen in unserem Landkreis auffordern, beraten und unterstützen.