Gleiche Bezahlung ist kein Nice-to-have, sondern ein Grundrecht!
Zwei besondere Tage weisen darauf hin, dass es beim Thema Gleichberechtigung noch viel zu tun gibt: Der Equal Pay Day und der Internationaler Frauentag.
Dieses Jahr fällt der Equal Pay Day auf den 07. März und liegt damit einen Tag vor dem Internationalen Frauentag am 08. März. Und beide Anliegen sind eng miteinander verbunden. Ohne gleiche Bezahlung keine Gleichberechtigung und weniger Chancengerechtigkeit.
Der Equal Pay Day soll auf die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam machen. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen nämlich umsonst – wenn man es mit dem Jahreseinkommen von Männern vergleicht. Bis zu diesem Tag sind nämlich 18 Prozent des Jahres verstrichen. Das mag für Manchen erst einmal nicht viel aussagen
Simone Linke, Sprecherin des GRÜNEN Kreisverbands Augsburg-Land: „Das macht das Problem sehr deutlich: Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern ist nach wie vor ein großes gesamtgesellschaftliches Problem, das weitere Probleme wie Altersarmut bei Frauen nach sich zieht. So können bei mehreren hundert Euro haben oder nichthaben auf viele Jahre Erwerbsleben umgerechnet am Ende große Summen stehen, die Frauen in ihrer Altersvorsorge, bei Vermögensbildung und finanzieller Unabhängigkeit fehlen.“.
Silvia Daßler, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag: „Neben vielen anderen Faktoren spielt es leider auch eine große Rolle, dass Arbeit mit Menschen in Pflege- und Sozialberufen weniger (monetäre) Wertschätzung bekommt als Arbeit in der Wirtschaft. Und gerade in diesen Berufen arbeiten viele Frauen oft unter hoher Belastung. Wohin dies auch für unsere Gesellschaft führen kann, zeigt die aktuelle Situation auch in unserem Landkreis: Fehlendes Personal in Kitas, Krankenhäusern und in der Pflege. Und ich wage zu behaupten, dass die Situation eine andere wäre, wenn dies sog. „Männerberufe“ wären“. Deshalb brauchen wir eine Weiterentwicklung des Entgelttransparenzgesetzes und setzen uns für flächendeckende Tarifverträge ein, die mit deutlich besserer Bezahlung sozialer Arbeit einhergehen. Auch deshalb ist es so wichtig, dass mehr Frauen in die Politik gehen, denn nicht zuletzt werden dort die wichtigen Entscheidungen getroffen“.
So sind im Deutschen Bundestag (jeweils Stand 2022) 34,7 Prozent Frauen vertreten, im Bayerischen Landtag gerade einmal 26,8 Prozent und damit auf dem Niveau von vor 20 Jahren. Im Kreistag liegt der Frauenanteil bei knapp 33 Prozent und dazu trägt die GRÜNE Fraktion mit 8 Frauen von 12 Fraktionsmitgliedern einen ordentlichen Anteil bei, sonst wäre die Situation noch schlechter. So sind bei der CSU von 30 Fraktionsmitgliedern gerade einmal 8 Frauen, bei der SPD 2 von 5, bei den FW 3 von 8. Das muss sich ändern. Dazu braucht es aber auch bessere Rahmenbedingungen, wie etwa effizientere Arbeitsweisen, familienfreundlichen Sitzungszeiten und verlässliche Kinderbetreuung“.