Die Kreisgrünen trafen sich mit der GRÜNEN Bundestagsabgeordneten und Haushaltsexpertin Ekin Deligöz am 5.12.2019 in Fischach um über die Reaktivierung der Staudenbahn zu beraten.
In einem gemeinsamen Gespräch mit den Bürgermeistern von Fischach, Langenneufnach und Gessertshausen, Vertreter*innen der Kreistagsfraktion und Bürger*innen aus den drei Gemeinden wurde erörtert, wo derzeit die Probleme aber auch die Chancen für die Reaktivierung liegen.
Die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag und Landratskandidatin, Silvia Daßler, machte deutlich, dass die Planungen weit vorangeschritten sind und die Arbeit und das Engagement der letzten Jahre nicht umsonst gewesen sein darf. „Alle Akteure müssen an einem Strang ziehen denn das gemeinsames Ziel ist die Reaktivierung der Staudenbahn.“
Die beiden Bürgermeister Ziegelmeier und Böck informierten über den aktuellen Sachstand. Nachdem die BayernLB den Kredit für die nötigen Investitionsmaßnahmen nicht gewährt, weil ihr die Sicherheiten nicht ausreichen, ist das ganze Projekt in Gefahr geraten. Hubert Teichmann, Geschäftsführer von Staudenbahn mbH, ergänzte, dass eine Machbarkeitsstudie für die Staudenbahn bereits erstellt wurde und die Bayerische Eisenbahngesellschaft in Aussicht stellt, dass die Bestellgarantie für die Zugpaare auf 15 Jahre verlängert werden kann. Alle Reaktivierungsprojekte in Bayern hätten die gleichen Probleme, da die Bestellgarantie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft der Landesbank nicht als Garantie für einen Kredit ausreiche
Ekin Deligöz weißt, darauf hin, dass „die Reaktivierung der Strecke Senden-Weißenhorn ein Erfolgskonzept ist. Die Fahrgastzahlen stiegen in dem Zeitraum 2014 – 2018 um 8,9%. Ein ähnlicher Erfolg könnte die Staudenbahn werden“. „Wenn wir die Verkehrswende hinbekommen wollen, muss das Ungleichgewicht bei der Finanzierung von Straße und Schiene endlich beendet werden. Die Reaktivierung der Staudenbahn kostet ca. 23 Millionen Euro, der sechsspurige Ausbau der A8 zwischen Chiemsee und Grenze wird auf 1,1 Mrd. Kosten geschätzt und die Umgehung Diedorf wird mit ca. 160 Millionen veranschlagt.
Die Staudenbahn ist eine notwendige Ergänzung für den öffentlichen Nahverkehr, nachdem sich bereits heute Viele den teuren Wohnraum in Augsburg oder dem näheren Umland nicht leisten können und somit auf Gemeinden wie Gessertshausen, Fischach oder Langenneufnach ausweichen.
Bürgermeister Ziegelmeier weist darauf hin, dass die Staudenbahn ein bedeutender Standortvorteil für die Stauden wäre. Bei Gesprächen mit Investoren sei dies immer wieder Thema. Mit der Reaktivierung ist gewährleistet, dass die vielen Pendler*innen nach Augsburg eine Alternative zum Auto haben.
Die GRÜNE Haushaltsexpertin informiert, dass Das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gerade überarbeitet wird. Hier müssen wir darauf achten, dass auch Reaktivierungsmaßnahmen auf dem Land – in der Region- gefördert werden. Hier sind alle aufgefordert sich dafür im laufenden Gesetzgebungsverfahren stark zu machen. Die Novelle wird voraussichtlich im März 2020 beschlossen. Derzeit werden die Mittel ausschließlich für den Neu- und Ausbau verwendet. Künftig sollen diese Mittel auch für Sanierungsprojekte zur Verfügung stehen.
„Die Reaktivierung der Staudenbahn bis nach Langenneufnach ist nur der erste Schritt, eine Ertüchtigung der Strecke bis Türkheim ist mittelfristig das Ziel“ erklärt Bürgermeister Ziegelmeiner. Bürgermeister Böck ergänzt „dass die Region durch die Staudenbahn an Attraktivität gewinnt.“
Dafür werden sich die GRÜNEN auf allen politischen Ebenen stark machen, so die Fraktionsvorsitzende Silvia Daßler abschließend.
