Lohwald muss erhalten bleiben. GRÜNE kritisieren Freie Wähler scharf.

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Meitingen, 23. November 2019. Felix Senner und Annemarie Probst kritisieren das von den Lech-Stahlwerken und Freie Wähler gemeinsam vorgestellte Vorhaben. Für die GRÜNEN ist klar, der als Bannwald geschützte Lohwald darf nicht den Lech-Stahlwerken geopfert werden.

Felix Senner, Sprecher der GRÜNEN im Landkreis Augsburg, kritisiert die Freien Wähler scharf. „Es ist nun klar geworden, dass die Freien Wähler das Rodungsvorhaben der Lech-Stahlwerke unterstützen. Das kleine Stückchen zusätzliche Ausgleichsfläche dient bestenfalls als Treppenwitz.“, urteilt Senner. Am Freitag hatten die FW verkündet, den Vorschlag der Lech-Stahlwerke (LSW) als ihren eigenen zu übernehmen. Dieser sieht als Hauptneuerung im Vergleich zu dem im Juni veröffentlichten Vorhaben vor, dass die für die Lohwaldrodung geplante Ausgleichsfläche um ¼ größer werden solle. „Dies jetzt als großen Wurf zu verkaufen, erfordert sicherlich viel Vorstellungskraft seitens der Freien Wähler.“ Senner stellt ferner klar, dass der als Ausgleichsfläche neu anzupflanzende Wald frühestens in 100 Jahren die Biodiversität aufweisen und die CO2-Speicherfunktion des lebenden Lohwaldes übernehmen könne. Die gegenwärtig im Lohwald lebenden geschützten Insekten würden zwischenzeitlich Ihren Lebensraum verlieren.

Annemarie Probst, GRÜNE Gemeinderätin in Meitingen stellt sich hinter die Bürgerinitiativen.

„Stand heute kann ich einer Erweiterung der LSW nicht zustimmen. Der Lohwald muss erhalten bleiben.“, stellt die Meitinger Gemeinde- und Kreisrätin klar. „Eine mögliche Lösung muss auch die Interessen der Bürgerinitiativen berücksichtigen.“ Dies tue der gemeinsame Vorschlag von LSW und FW nicht. Zudem sei die Rodung einer 25-Fußballfelder-großen Waldfläche klimapolitisch gesehen höchst fahrlässig. Weiter fordert Probst die LSW dazu auf, Alternativlösungen zu erörtern. „Es ist verständlich, dass die LSW wirtschaftlich wachsen wollen. Der Bannwald darf aber nicht wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen.“

Senner verurteilt das Treffen Aiwangers mit den Lech-Stahlwerken als von eine von den Freien Wählern inszenierte Showpolitik. Der Parteivorsitzende in Augsburg-Land bemerkt: „Es ist schon merkwürdig, dass die von den FW lancierten Pressemeldungen kolportieren, es gäbe einen ‚Kompromiss‘, oder einen ‚Durchbruch.‘ In der Realität wurde doch der Lösungsvorschlag der Lech-Stahlwerke von den FW übernommen.“ Dieser Kritik müssen sich die Freien Wähler stellen. „Die Positionen der Bürgerinitiativen werden ignoriert. Der Wald soll dem Stahlriesen geopfert werden.“, schlussfolgert Senner.

Für die GRÜNEN im Landkreis Augsburg ist der Vorschlag von FW-LSW nicht tragfähig. Dieser vernachlässigt die Interessen der Bürgerinitiativen und von Natur- und Klimaschutz. Der Vermittlungsversuch des Wirtschaftsministers ist gescheitert.