Nur im Dialog mit der Bevölkerung! Region soll von der geplanten Bahntrasse Augsburg-Ulm profitieren.

Grundsätzlich befürworten die Grünen im Landkreis Augsburg den Ausbau der Bahntrasse Ulm-Augsburg. Sie ist als Bestandteil der Bundesverkehrswegeplanung 2030 ein wichtiger Baustein der sogenannten Magistrale für Europa und soll dazu beitragen, dass nach deren Fertigstellung mehr Menschen auf das Angebot der Bahn setzen. Außerdem stärkt der Ausbau der Strecke den Bahnknotenpunkt Augsburg.

Trotzdem hat der Kreisverband Augsburg-Land der Grünen in einem Eckpunktepapier mehrere Forderungen dargelegt, die mit dem Ausbau der Bahnstrecke Ulm-Augsburg erfüllt werden sollen. Schließlich wird der westliche Landkreis von dem Ausbau am stärksten betroffen sein – sowohl während der Bauphase als auch nach der Fertigstellung, wenn durch mehr und schneller fahrende Züge ein entsprechender Anstieg der Lärmbelastung für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zu befürchten ist.

Maximaler Lärm- und Naturschutz

Deshalb fordern die Grünen, dass bei der Planung Maximalkriterien für den Lärmschutz angesetzt werden. Lärm soll mit den maximal technischen Umsetzungsmöglichkeiten vermieden bzw. verringert werden, heißt es in dem von den Grünen erarbeiteten Eckpunktepapier. Darüber hinaus soll in der Planungsphase darauf geachtet werden, die Natur im Landkreis bestmöglich zu schützen.

Dialog mit der Bevölkerung – Region soll von der Bahntrasse Augsburg-Ulm profitieren.

Gleichzeitig fordern die Grünen die schnelle Umsetzung mehrerer Projekte im Regionalverkehr und im ÖPNV. „Die Bahnhaltepunkte der bestehenden Trasse müssen dringend saniert und barrierefrei ausgebaut werden. Auch soll die Staudenbahn schnellstmöglich reaktiviert werden. Man muss zudem darüber nachdenken, wie gerade die von den Trassenführungen am meisten betroffenen Gemeinden besser an den ÖPNV angebunden werden können“, mahnt Felix Senner, Sprecher der Grünen im Landkreis Augsburg. Es dürfe nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger womöglich eine neue Trasse akzeptieren sollen, aber nicht gleichzeitig von einer besseren Anbindung profitieren.

Überhaupt solle nichts ohne den intensiven Austausch mit der Bevölkerung unternommen werden. „Die Deutsche Bahn hat mit ihren Dialogformaten schon einen vielversprechenden Aufschlag unternommen. Dennoch ist es jetzt wichtig, dass diese Bemühungen intensiviert werden. Die Trasse darf nicht ohne die Region umgesetzt werden. Es braucht ein attraktives Gesamtpaket für die Region mit zusätzlichen Bahnhalten auf der Neubaustrecke und einer flächenschonenden und umweltverträglichen Planung“, stellt Stephanie Schuhknecht, MdL und Mitglied im Koordinierungsrat für das Bahnprojekt Ulm-Augsburg klar.

Grüne im Landkreis sprechen sich für neue Bahnhöfe im Landkreis aus.

Die Grünen erhoffen sich vom Ausbau der Bahntrasse Ulm-Augsburg – im besten Fall sogar mit neuen Bahnhaltepunkten im Landkreis – mehr Kapazitäten für den Nahverkehr auf der Bestandsstrecke und eine bessere Anbindung der Bevölkerung an das Schienennetz. „Wie man bei vergleichbaren Projekten in Bayern gesehen hat,
sind zusätzliche Bahnhaltepunkte und ein engerer Takt zwischen Augsburg und Dinkelscherben möglich, wenn der politische Wille da ist“, gibt Max Deisenhofer, MdL zu bedenken. „Es darf nicht sein, dass diese einmalige Chance für den Landkreis verspielt wird. Der Belastung durch Bau und Betrieb der Trasse müssen konkrete Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis gegenüber stehen.“